Keramikkondensatoren

SMD-bestückte Keramikkondensatoren sind gegenüber mechnischen Spannungen sehr empfindliche Bauelemente. Bei zu hohen Spannungen kann der Keramikkörper Risse bekommen oder ganz brechen. Oftmals bewikt ein Keramikriss oder Bruch keinen Totalausfall des Kondensators, sondern nur ein leichtes Absinken des Kapazitätswertes, sodass eine Baugruppenprüfung (ICT- oder Funktionsprüfung) bestanden wird. Durch Temperaturwechsellast und/oder Feuchteeinwirkung kommt es dann im Feld zu Ausfällen.
Die Situation hat sich durch die Einführung von bleifreien Loten verstärkt, weil diese Lote weniger duktil sind als bleihaltige Lote und somit weniger Spannungen im Lotminiskus aufnehmen können.
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Kerko_Rollmesser002
Besonders hohes Schädigungspotenzial im Hinblick auf SMD-Keramikkondensatoren größerer Bauform hat der Prozess des Nutzentrennens. Während des Nutzentrennens wird durch die Trennmesser eine Materialverdrängung des Leiterplattenmaterials bewirkt, was hohe mechanische Spannungen in die Leiterplatte eingebringt. Dadurch können Bauelemente beschädigt werden. Natürlich ist auch das händische Brechen des Nutzens diesbezüglich sicher nicht besser.
Durch Ätzverfahren können Keramikbrüche sichbargemacht werden. Dadurch kann Klarheit über den vorliegenden Fehlermechanismus geschaffen werden. Die Abbildung zeigt einen typischen Bruch, der durch ein Nutzentrennverfahren verursacht wurde.